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Bolivien - das Abenteuer beginnt
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Doris Offline
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RE: Bolivien - das Abenteuer beginnt
   

Am nächsten Morgen sind die Kopfschmerzen fast fort.
Eisblumen blühen am Fenster,
Reif bedeckt die Motorräder.
Der Himmel ist von einem strahlenden Blau.

Hier gabelt sich die Straße. Die Ost-Route ist besser. Sagt der Wirt.
Aber dann würden wir die Desierto de Sallvadore Dali nicht sehen.
"Besser" heißt hier: weniger schlecht als die andere, und damit ist die Entscheidung gefallen.

Doch zuerst fahren wir zur Laguna. Algen und Mineralien färben das Wasser rosa, Vulkane und Wolken spiegeln sich darin, tausende von Flamigos waten durchs Wasser: überirdisch schön! Schon dieser Anblick wars wert, hierher zu kommen!

   

   

   

Dann holpern wir weiter, über Waschbrett, durch tiefen Sand, durch tiefe Fahrrinnen. Ein paar Mal stehen wir vor einem Bachlauf. Absteigen, durchwaten, den besten Weg suchen. Derweil sucht sich das Wasser den besten Weg in meine Stiefel. Und findet ihn.

Ein Wegweiser zeigt nach rechts: Uyuni. Wo in dieser Geröllhalde ist ein Weg? Einer dieser Allrad-Fahrer hält an: Nur eine Viertelstunde, dann wird der Weg besser, macht er uns Mut. Eine Viertelstunde kann lang sein! Eine Stunde später muß ich einsehen, dass "besser" ein sehr relativer Begriff ist.

Die Sonne steht schon nahe über den Berggipfeln, da stehen wir wieder vor einem Bach. Tief. Und breit. Aber es gibt eine Brücke. Ein paar Steinplatten, irgendwie über den Wasserlauf gelegt. Wackelig, schon beim Darüberlaufen. Michael, der Erfahrene, fährt voraus. Bleib in der Mitte, und am Gas! Dann fährt Alain. Und dann stehe ich vor der ersten Steinplatte und mich verläßt der Mut. Ein flehender blick: Michael, könntest Du...? Michael erbarmt sich. In der Mitte der Brücke passiert es: Er gerät nach rechts, das Vorderrad hängt in der Luft überm Wasser, der linke Zylinder liegt auf der Kante. Michael balanciert die Lilane aus, ich nehme das Gepäck ab, baue die Koffer ab. Ein Mann aus dem nahegelegenen Dorf kommt herangetuckert, und mit vereinten Kräften gelingt es, die Lilane wieder auf die Brücke zu hieven. Brave little girl! lobe ich sie.

Nur ein paar Kilometer weiter erreichen wir eine Ort, finden einen Gasthof. Neun Stunden waren wir unterwegs. 130 km haben wir geschafft. Und ich bin geschafft! Nur Michael strahlt: It's like Paradise! Alain und ich teilen diese Begeisterung nicht so ganz, wir hätten jetzt gern wieder ein bißchen Asphalt unter den Rädern.

   

Trotzdem: diese überwältigende Landscahft zu erleben, mitten drin zu sein, das wars wirklich wert!Smile

Am nächsten Morgen treffen wir kurz hinterm Ort auf die Hauptstraße, und so erreichen wir bald unser Ziel: Uyuni



Vielen Dank an Michael und Alain für die Bilder!

Danke fürs Lesen

Grüße von weit weit weg

Doris
10.05.2013 22:04
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RE: Bolivien - das Abenteuer beginnt - Doris - 10.05.2013 22:04

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