Hallo Zusammen!
Meine Lilane braucht neue Reifen.
Seit ich mit neuen Reifen losgefahren bin,
ist es vorne der zweite, hinten bereits der vierte.
Conti Escape kann ich bekommen. Kenn ich nicht,
probier ich mal aus. Hab eh keine andere Wahl.
Morgen soll der Reifen da sei, dann könnt ich übermorgen
weiterfahren...
Abends bekomme ich eine Mail:
Alain und Michael werden morgen in Quito eintreffen.
Ich hatte nicht erwartet, die Beiden auf dieser Reise
noch einmal wieder zu treffen und so ist das Wiedersehen
herzlich! Ich war länger in Banos als geplant, als die Beiden
nach Banos wollten, rumorte es im Vulkan,
die Straße war vorsorglich gesperrt.
Ich schau mir im Nationalen Geografischen Institut die
Ausstellung über die Geschichte der Kartographie an.
Erstaunlich, wie schon in Urzeiten Landkarten erstellt wurden.
Und wie genau diese waren!
Ich kaufe mir noch eine Karte von Ecuador. Eigentlich ist
es nur eine vergrößerte Ausgabe der Touristenkarte.
Und zur Navigation nur bedingt geeignet.
Zum Glück führen nicht so viele asphaltierte Straßen nach Norden.
Außerdem hat man vom Institut aus eine schönen Blick über die Stadt.
High noon, nahe am Äquator
Dann bummel ich durch das historische Viertel.
Ein Brunnen ist Treffpunkt nach Schulschluß:
Auch hier ist die Plaza der Mittelpunkt des urbanen Lebens.
Eingerahmt wird der Platz - und das ist in fast allen
südamerikanischen Städten ähnlich - von der imposanten Kathedrale,
dem mächtigen Präsidentenpalast, dem Palast des Erzbischof, in dem nette (und teure) Restaurants und Cafes untergebracht sind.
Man trifft sich hier zur Mittagspause. Fliegende Händler bieten
Eis, Süßigkeiten, bunte Tücher oder Zigaretten - einzeln! an.
Schuhputzer warten auf Kundschaft
Die ShoeShineBoys machen eine kleine Pause
Und abends tun mir die Füße weh vom laufen.
Gut, dass ich die Live-Musik im Restaurant auch
ohne zu tanzen genießen kann!
Am nächsten Tag mache ich eine Stadtrundfahrt.
Und aus dieser Perespektive sieht manches gleich ganz anders aus
Unsere Gruppe ist nun auseinandergebröckelt.
Hans ist zu den Galapagos-Inseln aufgebrochen,
Alain und Michael ebenfalls, Hans-Ueli will weiter
nach Kolumbien und ich warte immer noch auf die Reifen.
Alexandra und Frank habe ich in Quito noch kennengelernt.
Sie kommen aus Florida, wollten eigentlich nur bis Panama.
In der Zwischenzeit sind sie in Peru angekommen...
Endlich die erwartete Auskunft: Das Motorrad ist fertig!
Als ich ankomme, wird die Lilane gerade aus der Halle
geschoben. Frisch gewaschen, ein paar kleine Wartungsarbeiten
erledigt. Mein Gesicht wird lang: Da sind ja immer noch die
alten Schlappen drauf!! Ach, neue Reifen sollte sie auch bekommen?
JAAA! Steht als Position 1 auf der To-Do-Liste! Oh, disculpe - tut mir leid, nein, im Moment haben wir nur den Hinterreifen da...
Im Anschluß fahren wir einmal durch die Stadt und bekommen den
passenden Vorderreifen bei Touratech.
Morgen, da soll sie fertig sein...
Und tatsächlich, eine Woche ist seit meiner Ankunft vergangen,
kann ich am nächsten Tag aufbrechen.
Mittags fahre ich los, zum Äquator-Denkmal.
Dann stehe ich da, in der Mitte der Welt.
Um mich herum ist Jahrmarktstrubel.
Dabei ist es gar nicht der "echte" Äquator.
Da hat man sich bei der Vermessung um ein paar
Meter vertan.
300 Meter weiter nördlich gibt es einen Inka-Tempel.
Und der liegt genau auf der Null-Linie!
Lange schaue ich nach Süden.
Da, ganz weit weg, liegt Ushuaia.
Vom Ende der Welt zur Mitte der Welt!
Was für eine denkwürdige Reise!
Was für ein Abenteuer!