Die Missionen

[Doris]

Hallo Zusammen!

Kaum haben wir uns wieder gefunden,
trennen sich unsere Wege auch schon wieder.
Michael und ich wollen uns die Jesuiten-Missionen anschauen.
Im Gegensatz zu den Missionen in Argentinien
sind sie hier in Bolivien noch gut erhalten.
San Jose - San Rafael - Santa Ana -
San Ignacio - Conception - San Javier
das ist unsere Route.

   

Fast schnurgeradeaus führt die Straße.
Wir nähern uns dem Amazonasbecken,
und es wird schwül-warm.
Ich habe Mühe, die Augen offen zu halten.
Ist mir auf dem Motorrad noch nie passiert,
aber Michael geht es genauso.
Die Vegetation wird dicht, grün, wohin man schaut.
Schweine grasen am Straßenrand.

Mennoniten haben sich hier niedergelassen.
Immer wieder sehen wir Pferdefuhrwerke,
die Männer in schlichten blauen Latzhosen,
helles Hemd und Strohhut, die Frauen tragen
schwarze Röcke, schwarze Blusen und schwarzes Kopftuch.
Als wäre die Zeit stehengeblieben,
irgendwann im 19. Jahrhundert.

Wir sehen die einzige Mission aus Stein,
die größte und die älteste.
Wir staunen über die üppigen Holzschnitzereien:
Was für ein handwerkliches Geschick! Wie viel
Liebe zum Detail!


  Missiones 07.JPG (Größe: 146,53 KB / Downloads: 24)

   

   

In San Ignacio, auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht,
sehen wir plötzlich Diego, Horst's treues Gefährt. Ich glaube,
Diego schwitzt und schnauft noch. Horst hatten wir schon in
Brasilien vermutet und so freuen wir uns,
noch einen gemeinsamen Abend zu verbringen.

Der nächste Tag: Endgülltiger Abschied von Horst.
Wie ein rotes Band zieht sich die Straße durch üppiges Grün.
Teiche, an denen sich die Menschen zum Angeln treffen.
Es ist Sonntag, man hat Zeit. Mehr Zeit als normal.
Frauen, die am Dorfteich die Wäsche waschen. Hier ist das
21. Jahrhundert noch nicht angekommen.

   

Abends treffen wir Alain wieder und dann geht es gemeinsam
weiter. Westwärts.