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Los Angeles
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Doris Offline
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Beitrag #1
Los Angeles
Hallo Zusammen!

Die letzten Kilometer auf der Baja gerate ich immer wieder in Streifen von Küstennebel:

   

Nach Grenzübertritt will ich zunächst einmal die Geldbörse auffüllen.
Karte kann nicht gelesen werden, sagt mir der Automat.
NICHT SCHON WIEDER! DAS HATTE ICH DOCH GRAD ERST IN MEXICO!
Ich probiere jeden Geldautomaten aus, an dem ich vorbeikomme -
und das sind viele. Die Fehlermeldungen sind unterschiedlich, das Resultat ist dasselbe: ich kriege kein Geld.
Ich kann die letzten mexicanischen Pesos noch in Dollar umtauschen,
und so habe ich nun den stolzen Betrag von US-$ 35 in der Tasche.

Ich steuer die Touristeninformation an. Dort treffe ich einen kanadischen Goldwingfahrer. Die Unterhaltung ist ein wenig schwierig, der gute Mann spricht so gut wie keine Englisch, und mein Fanzösisch ist sehr beschränkt. Aber fürs woher - wohin reicht es allemal.
Die Dame vom California-Welcome-Center hat eigentlich schon Feierabend. Aber als ich an der Tür rappel, schließt sie noch einmal auf. Ob sie eine Hotel-Liste hätte? Ich suche was preiswertes. Sie deutet auf das Hotel gegenüber: 89,-- $ die Nacht, das wäre hier so das günstigste. Wir sind schließlich in Kalifornien! Gedanklich richte ich mich auf eine Nacht am Strand ein. Ich darf ihren Computer benutzen und setze einen Hilferuf nach Hause ab. eine Hotline-Nummer hab ich dummerweise nicht. Muß ich bei der nächsten Reise ändern!!

Ein heftiges Magenknurren sagt mir: Ich sollte doch besser noch was essen. Also auf zum nächsten Fast-Food-Tempel. Da steh ich dann hilflos vor der Tafel: Ich werde bestens informiert über den Nährwert, den Fettgehalt, davon ungsättigt..den Kohlehydratanteil..
Zwischen all den Werten ist der Preis kaum auszumachen!

Satt, aber nicht ganz zufrieden, fahre ich LA entgegen.

Passiere San Diego - die Stadt hätt ich mir gern angesehen. Aber nicht heute! Finde einen Campingplatz, und wie durch ein Wunder kann ich hier mit meiner Kreditkarte bezahlen.
Nach LA ist es nicht mehr weit. Grade habe ich mich mit einem Obstsalat in Sichtweite des Hotel-Eingangs niedergelassen, da kommt auch schon die Familie um die Ecke. Wir liegen uns in den Armen! Und endlich habe ich zum erstenmal das Enkelkind im Arm. Die "Große" schaut müde und skeptisch: Oma, bist Du das wirklich?
Und natürlich fließen auch ein paar Freudentränchen!
Zwischen viel erzählen wird ausgepackt. Und die Küche eingeräumt. Die Küche im Hotel-Apartment besteht aus: Kühlschrank, Microwelle, Kaffeemaschine, Spülbecken. Herd, Töpfe, Teller, Tassen?? Gibbet nich!

Wir gehen einkaufen. Am Joghurt-Regal habe ich die Auswahl zwischen Light- und Low-Fat-Produkten. Dafür gibt es und Cornflakes in allen Formen und Farben. Und: full sugar! Muss ich nicht verstehen!
Wir kaufen noch schnell ein Bier ein. Die Dame an der Kasse will den Ausweis sehen - sooo jung sieht mein Schwiegersohn doch nicht aus!- ruft einen Kollegen, der penibel das Geburtsdatum einträgt.
Es war Budweiser. Gibts auch als "light". Aber warum??

Sauber und aufgeräumt wirkt die Stadt. Natürlich ist es angenehm, wenn kein Müll durch die Straßen weht. Aber nach den Südamerika kommt es mir künstlich und irgendwie steril vor.

   

Die "Große" hat Geburtstag, und den verbringen wir in Disneyland. Krasser gehts nicht! Es ist eine perfekte Organisation, für jeden ist etwas dabei, von Mickey-Maus zum Yedi-Trainings-Center.

   

   

Aber ich fühle mich in dieser künstlichen Welt nicht wohl

   

Aber die "Große" strahlt. Immerhin haben ihr Mickey und Donald persönlich zum Geburtstag gratuliert.

Der Hollywood Boulevard gehört zum Pflichtprogramm.

Zwischen all den Stars findet wohl jeder seinen persönlich Helden

   

auch wenn die Fußstapfen manchmal etwas groß sind

   

Lichter, Glanz, Sehen und gesehen werden, Straßenkünstler,
es ist eine verrückte Meile!

Von Hollywood nach Downtown.
Es gibt einen Markt. Blitzsauber. So ganz anders als die Märkte der letzten Monate. Schade eigentlich.


Wie ausgestorben wirkte Chinatown am Sonntag

   

   

   

Natürlich muß man auch nach Santa Monica. Einmal über die Pier bummeln, wo sich Fisch- Krabben-, Hot-Dog, Souvenierstände dicht aneinanderreihen.

   

Vom Riesenrad einmal die Aussicht genießen:

   

   

und den Pelikanen zuschauen, die plötzlich die Flügel anlegen und sich
steil ins Meer stürzen. Gemeinerweise tun sie das immer gerade dann, wenn ich die Kamera auf einen anderen Punkt gerichtet habe.

Und hier, am Pier von Santa Monica, endet - oder beginnt - auch eine andere, berühmte Route:

   

der ich in den nächsten Tagen noch öfter begnen werde.

Danke fürs Lesen

Grüße von weit weit weg

Doris
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2013 02:22 von Doris.)
14.10.2013 01:52
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Doris Offline
Super Moderator
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Beitrag #2
RE: Los Angeles
Das Back-Up-Team zu Hause konnte dann auch das Problem mit der
Kreditkarte klären:
Weil immer wieder kleine Beträge an verschiedenen Orten abgehoben wurden, was dem Muster einer gestohlenen Karte entspricht, wurde sie vorsorglich gesperrt.

Ist halt so, wenn man auf Reisen ist, dass man an verschiedenen Orten Geld abhebt.

Nun ist es ja beruhigend zu wissen, dass da jemand aufpaßt.
Blöd ist allerdings, dann doch ohne Geld dazustehen.

Und die Hotline-Nummer, die hab ich mir jetzt auch notiertBig Grin

Danke fürs Lesen

Grüße von weit weit weg

Doris
14.10.2013 05:08
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