Hallo Zusammen!
Schwer gefallen ist mir der Abschied von Feuerland.
Ushuaia - gefallen hat mir die Stadt nicht.
Bunte Holzhäuser sind noch Zeugen von früherer
Schönheit. Heute wirkt alles ausgefranst, zerfleddert.
Zerissen ist die Stadt, die die Hänge hinaufkriecht, an
den Bergen klebt. Häuser, schnell und lieblos hochgezogen,
elegante Gebäude, die nicht so recht ins Bild passen wollen.
Und doch hat diese Stadt ihren besonderen Reiz,
ist sie doch ein lang gehegtes Ziel, ein Traum gewesen:
Ushuaia - Fin del Mundo.
Über den Bergen brauen sich dunkle Wolken zusammen
als ich losfahre. Ein kalter Wind pfeift, aber es bleibt trocken.
Grüne Täler, eingerahmt von schneebedeckten Gipfeln.
Ein Halt am Lago Fagnago, einem lang gestreckten
Gletschersee - der Gardasee Feuerlands.
Und dann bleiben die Berge zurück, das Meer taucht wieder auf,
hohe Dünen.
Wieder übernachte ich im Bed & Breakfast "Ruta 40" in Rio Grande,
wo Willi mich herzlich willkommen heißt.
Die Grenze ist schnell passiert, dann geht es noch einmal quer durch die Insel. 160 km Schotterstrecke sind zu bewältigen.
Grünes Weideland, verstreut einige Estancias, die eigentlich schon kleine Dörfer sind, die Straße verläuft entlang der "Unnützen Bucht" und schneller als erwartet bin ich ihn Porvenir. Ein Museum, bunte Holzhäuser, eine kleine Plaza mit freiem WiFi, viel mehr hat der Ort nicht zu bieten. Die meisten Touristen, die hierher kommen sind auf der Durchreise: von oder nach Punta Arenas, von oder nach Ushuaia.
Am Hafen riecht es nach Teer und Fisch, wieder bläst ein heftiger Wind. Dann kommt die Fähre, spuckt PKWs, LKWs, Rucksacktouristen, Radfahrer, Rückkehrer von der Einkaufstour auf dem Festland aus. Die Lilane wird gut vertäut. Ich steh lange oben im Wind und sehe Feuerland langsam im Dunst verschwinden.
Ein paar Delfine begleiten uns. Mit welch spielerischer Eleganz sie aus dem Wasser schnellen!
Über Punta Arenas hängen dicke Wolken. Schnell finde ich ein Hostal, bekomme das letzte freie Bett. Glück gehabt!
Meine Lilane braucht neue Reifen - die Grobstoller haben auf den Asphaltstraßen doch ordentlich Profil gelassen.
An den Flanken wär ja noch genug...Lange such ich nach einem Reifenhändler. Dann treffe ich vor dem Supermarkt zwei deutsche Motorradfahrer. Kirsten und Bruno sind seit sieben Monaten unterwegs, ihre Reise neigt sich dem Ende zu. Reifen? Fahr doch mal zu Alejandro, der arbeitet mit Motoaventura zusammen. Klasse Tipp, am Abend hat die Lilane neue Schluffen.
Und so werden wir morgen gut gerüstet das nächste Highlight in Angriff nehmen: der Nationalpark Torre de Paines ist das nächste Ziel.
Punta Arenas:
Wirrwarr.JPG (Größe: 323,98 KB / Downloads: 37)