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auf nach Iguazu
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Doris Offline
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Beitrag #1
auf nach Iguazu
Hallo Zusammen!

die nächstenTage sind schnell erzählt.
Im Hotel in Mercedes kann ich nicht bleiben.
Alles ist reserviert.
Danke, Gauchito Gil!

Mittags macht der Regen eine Pause und ich mich auf den Weg.
Mercedes will mich nicht loslassen. Auf dem Plan sah es so einfach aus:
Die Espana bis zum Ende, am Kreisverkehr Richtung Los Libros.
Aber es war nicht alles auf der Karte abgebildet, und so mach ich
einen Riesenumweg.
Es geht immer noch durchs Sumpfland, die Ausläufer der Esteros de Ibera.
Rinderherden, Schafherden und immer wieder Seen.
Es wird hügelig, wellenförmig erstreckt sich die Straße.
Nur langsam ändert sich das Bild:
Erst sind es nur ein paar Baumgruppen, dann begleiten mich richtige Wälder.
Merkwürdige Bäume sind das: der Stamm ist sehr hell, in dunklen Streifen hängt die alte Rinde herab. Wie große Doldengewächse, nur an den Astspitzen sitzen die Blätter büschelweise. Es riecht gut.
Ein bißchen wie Pinie, ein bißchen wie Kiefer und im Abgang noch ein Hauch Eukalyptus.
Ich nähere mich dem Rio Uruguay und es wird wieder sumpfig.
Am späten Nachmittag erreich ich mein Tagesziel Yapeyú. Ein weitläufiges Dorf, eigentlich nichts Besonderes, wäre es nicht der Geburtsort von San Martin.
Der hat nichts mit unserem Sankt Martin zu tun. Er ist der Nationalheld von gleich drei Staaten: Argentinien, Chile, Peru. In jeder Stadt ist mindestens eine Avenida oder Plaza nach ihm benannt. Und wenn die Straße nich San Martin heißt, dann Libertador. San Martin hat die Anden überquert, ohne Elefanten, und die Spanier vernichtend geschlagen.
Japeyú hat eine große Plaza (San Martin), ein nettes Kirchlein, ein Museum, in dem Reste des Geburtshauses aufgebaut sind, ein weiteres Museum mit Dokumenten aus dem Befreiungskrieg, die Ruinen der südlichsten Jesuiten-Mission - warum die Reduktionen heißen will sich mir nicht richtig erschließen -
freilaufende Hühner und Hunde und ein Freilichttheater.


.jpg  San Martin.JPG (Größe: 255,46 KB / Downloads: 70)


.jpg  Kirche in Yapeyú.JPG (Größe: 213,18 KB / Downloads: 67)

Der Campingplatz liegt direkt am Rio Uruguay, hier krakeelen kleine Papageien in den Bäumen, zirpen Zickaden, verbreiten Glühwürmer ihr Licht und in den Sträuchern schwirren Kolibris herum. Und es gibt Mücken. Trotz Mückenschutz bin ich total erstochen. Sie lauern überall: Unter der Dusche, auf dem Klo..


.jpg  Kolibri2.jpg (Größe: 102,93 KB / Downloads: 67)

kaum sitzt man mit runter gelassener Hose, fallen sie über einen her.
Nachts zieht wieder ein Gewitter auf, es schüttet bis zum nächsten Mittag,
ich ziehe mit dem Zelt um unters Dach der platzeigenen Werkstatt. Der Boden ist hart, aber es ist trocken. Ich sitz mit anderen Gästen in deren Wohnwagen,
erzählen, ich kriege Mate zum Probieren – ist nicht so meins..


.jpg  flüssiges Gold.JPG (Größe: 219,12 KB / Downloads: 67)

Am nächsten Tag hat der Regen aufgehört. Ich verlaß den Uruguay und fahre Richtung Norden. Wieder ändert sich die Landschaft langsam. Wird immer hügeliger, fast wie im Bergischen Land, nur viel größer. Rote Erde, grüne Weiden, strahlend blauer Himmel.Bei Posadas erreiche ich den Rio Parana,
und bin bald am Ziel: San Igncio mini. Hier gibt es gut erhaltene Jesuiten-Reduktionen, die ich mit anschauen will. Aber erst um die Übernachtung kümmern. Ein Schild weist zum Campingplatz, 3,5 km. Asphaltierte Straße.
Nehm ich. Aus dem Asphalt wird Pflaster und aus dem Pflaster Schotter.
Dreieinhalb Kilometer können ganz schön lang sein. Aber es lohnt sich.
Ein Platz am Parana, Internet, saubere Sanitäranlagen, warmes Wasser zum Duschen.


.jpg  Am Parana.JPG (Größe: 199,67 KB / Downloads: 67)

Abendessen gibt es in einem der zwei platzeigenen Restaurants, dann sitz ich noch auf bequemen Liegestühlen am Fluß, der träge zu meinen Füssen plätschert, über mir ein phantastischer Sternenhimmel, eine Sternschnuppe zischt vorbei.
Aber was ich mir gewünscht habe, wird nicht verraten ;-))

Danke fürs Lesen

Grüße von weit weit weg

Doris
09.01.2013 12:30
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auf nach Iguazu - Doris - 09.01.2013 12:30

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