San Ignacio

[Doris]

Hallo Zusammen!


Auf dem Rückweg nach BsAs schau ich mir die Ruinen der Jesuiten-Reduktionen an.
San Ignacio reizt mich am meisten: Hier sind die Ausgrabungen noch im Gange, hier ist noch nichts restauriert.

   

Zuerst halte ich den Eingangsbereich schon für die alten Jesuiten-Stätten und bin enttäuscht: sieht doch gut erhalten aus. Aber gleich klärt mich die freundliche Dame am Empfang auf: Hier ist ein kleines Museum und Informationszentrum, die Ruinen liegen dahinter.
Im Museum staune ich über die Kunstfertigkeit: fein geschliffenes Glas, edles Porzellan...ich hatte vermutet, die Missionare hätten vor allem ihren Glauben und ihr Wissen von der Landwirtschaft mitgebracht. Ein Modell zeigt, wie es einmal ausgesehen hat: Kirche, Werkstätten, Garten, Wohngebäude, Schule...6000 Menschen haben hier einmal gelebt.

Dann ziehe ich alleine los, solche Orte möchte ich gern auf mich wirken lassen.
Gut 200 Jahre ist es her, dass die Jesuiten per Edikt vertrieben wurden. Allein konnten die Guarani, die Ureinwohner, diese Siedlungen nicht halten und so verfielen sie schnell.
In welch kurzer Zeit der Urwald diese Siedlungen zurück erobert hat, beeindruckt mich sehr.

   

Noch mehr beeindruckt mich, wie man aus den paar herumliegenden Steinen eine ganze Stadt wieder erstehen lassen kann. Wie kunstvoll die Steine behauen sind! Unter jedem Erdwall, über den ich klettere, befinden sich Mauern, Häuser, Geschichte.

   

   

   


Dann schlängelt sich direkt vor mir etwas durchs Gras. Hellrot, schwarz und weiß und lang. Ich bleib stehen, mit dieser Mischung aus Faszination und Schock. Die Schlange verschwindet im dichten Bodenbewuchs. Wenig später treffe ich auf eine Besuchergruppe mit Führerin. Ich erzähle von der Schlange. Sie zuckt mit den Schultern. Es gibt drei Arten hier. Rot und schwarz?
Si, es un coral! Gefährlich? Si! Ich schaue auf die Flip-Flops der Besucher, dann gehe ich leichtfüßig davon, in meinen Cross-Stiefel.