Hallo Zusammen!
Nach zwei Tagen Quälerei über die Ruta 4
- die Straße soll durchgehend asphaltiert werden,
so ein ehrgeiziges Projekt der Regierung, warum
soll man da die alte Schotterpiste noch pflegen -
überquere ich bei Chile Chico die Grenze und
fahre weiter auf der Carreterra Austral.
Doch zunächst führt eine gute Schotterstraße
entlang des Lago Buenos Aires, bzw. Lago
General Carrera, wie er auf der chilenischen Seite
heißt. Es ist einer der schönsten Streckenabschnitte,
auf denen ich bisher unterwegs war:
Der See leuchtet blau in der Sonne,
eingerahmt von schneebedeckten Andengipfeln,
dazu immer wieder grüne Wiesen..
Die Straße windet sich bergauf, gibt immer wieder
neue Ausblicke frei auf das beeindruckende Gebirgsmassiv
und den See.
Abends erreiche ich Puerto Tranquilo.
Eigentlich ein Kaff, und doch viel mehr.
Der Name ist Programm, hier geht es noch sehr
tranquilo zu.
Ich mache eine kleine Bootstour, zur Catedrale de Marmol.
Ein bizarres System von Höhlen, Löchern, Überhängen
hat das Wasser in den Marmorfelsen geschaffen.
Wir fahren, gleiten langsam durch enge Kanäle,
um gleich um die nächste Ecke das nächste Highlight
zu erleben.
Ich bin einfach nur tief beeindruckt.
Wunderschön! Und zum Glück ist dieser Ort noch
nicht so touristisch ausgebaut wie die Wasserfälle
oder der Gletscher Perito Moreno. Hier kann man sich
Zeit lassen, alles auf sich wirken lassen...Tranquilo eben!
Den Rest des Tages verbringe ich damit, zuzuschauen,
wie die Zeit verstreicht. Wie sich Wolken bilden,
die Schatten über die Berge ziehen und höre den
Wellen zu, die ans Ufer plätschern.