San Pedro de Atacama

[Doris]

Hallo Zusammen!

Schon von weitem sieht man San Pedro.
Die Zollabfertigung ist schnell erledigt,
die Gepäckrolle wird durchs Röntgengerät geschoben,
ein flüchtiger Blick in die Koffer - Stempel - listo, fertig.

Boomtown stand im Reiseführer. Auf den ersten Blick konnte die Stadt meine Erwartung allerdings nicht erfüllen.
Auf der Suche nach dem Campingplatz komme ich an einem großen staubigen Platz vorbei. Mehrmals. Sollte dies etwa die Plaza sein?
Das wär die schäbigste Plaza, die ich bisher gesehen habe.
Endlich finde ich den Campingplatz, es gibt sogar eine Swimmingpool! und das mitten in der Wüste. Mein Zelt steht unter Bäumen, und ich mach mich auf, die Stadt zu erkunden.
Die Straßen sind staubig. Aber das ist für eine Wüstenstadt doch normal! Die Häuser aus Adobe-Ziegeln, weiß getüncht - auf den zweiten Blick entfaltet die kleine Stadt ihren Charme.
Die Plaza finde ich dann auch: ein hübscher, schattiger Platz, mit netten Restaurants, auch die Kirche befindet sich hier, und die Touristeninformation, wo wir freundlich beraten werden.


   

   

   

Ich schau mir die Kirche an: schön und schlicht ist sie. Eine Decke aus hellem Kaktus-Holz. Jemand steht hinter mir. Warum grinst der denn so? Hola Doris! How are you? Und so treffe ich Alain und Michael zum vierten Mal auf dieser Reise. Und weil wir sowieso den gleichen Weg haben, werden wir die nächste Zeit gemeinsam fahren.


Spät abends geht es auf Sterngucker-Tour. Es ist ein kleines, privates Observatorium. Mit viel Humor erklärt uns der Astronom, ein Kanadier, den Sternenhimmel, erklärt uns die Sternbilder und dann geht es an die Teleskope. Saturn mit seinen Ringen, Cluster aus der Milchstraße und und...wunderschön. Viel zu schnell ist die Zeit um.

Ein böses Erwachen gibt es im Zelt. In den Bäumen nächtigen Tauben. Wie Regentropfen klatscht der Dreck die ganze Nacht aufs Zelt. Und so rücke ich dem Mist jeden Morgen mit Wasser uns Seife zu Leibe

[Doris]

Hallo Zusammen!

Zum Geysir de Tati wollen wir. Das sind von San Pedro aus 100 km Schotterpiste. Alain und ich ziehen die bequeme Anreise im Bus vor, während Michael sich aufs Motorrad schwingt. Und weil der Geysir am eindrucksvollsten morgens, bevor die Sonne aufgeht ist - später am Tag läßt die Thermik keine so hohen Fontänen zu - stehe ich morgens um 4.00 Uhr ( in Worten VIER!) vorm Campingplatz und warte bibbernd auf den Bus.

So kalt ist es heute gar nicht, sagt unser Führer mit einem Lächeln, als wir um halb sieben aus dem Bus klettern. Nur - 7°C. Gestern waren es sogar -11°C! Aber in den heißen Dampfschwaden spüren wir die Kälte nicht so schlimm. Es gluckert und gluckst, wenn der Geysir zusammenfällt. Und bevor er ausbricht. Also fast immer.
Unser Guide erklärt uns: Babygeysire, gerade im Entstehen. Geysire, die erloschen sind, verstopft von den mineralischen Ablagerungen, die Regelmäßigkeit, mit der die Fontänen in die Höhe schießen..
In der Zwischenzeit ist es hell geworden und wir können das ganze Geysirfeld überblicken: 2 km im Durchmesser, überall brodelt und dampft und zischt es! Das war das frühe Aufstehen wert!
Zum Frühstück gibt es dann Eier, gekocht in der heißen Quelle. Und auch der Kakao und die Milch sind gleich mit erhitzt.
Was für ein Frühstück: umgeben von hohen Vulkanen, heißen Quellen, die Sonne geht gerade auf, ein Tasse heißen Kakao....So viel Schönes zu erleben!
Später lümmeln wir uns noch im Thermalbecken, genießen das heiße Wasser, mit dem Blick auf das Geysirfeld. Was für ein toller Start in den Tag!

Pech: Als ich die Handschuhe ausziehe, rutscht mir das Band der kleine Kamera mit vom Handgelenk. Sie fällt so unglücklich, dass das Objektiv wie der bekannte schiefe Turm aus dem Gehäuse ragt.
Also keine eigenen Bilder. Zum Glück hat Michael einige schöne Aufnahmen gemacht: