Hallo Zusammen!
Ein kräftiger Wind weht, als ich losfahre.
Der Wind. Den hatte ich schon ganz vergessen.
Der Blick zur anderen Seite, da braut sich was zusammen!
Junin de los Andes, da verfahr ich mich erstmal.
Ausnahmsweise kann die Karte nix dafür,
der Verlauf der Ruta 40 ist einfach verändert worden.
Ich frage, und nach der Wegbeschreibung fügt er noch hinzu:
todo asfalto! Hör ich gern :-)
Am Eingang zum Nationalpark Lanin ist Schluß mit Asphalt.
Aber die Piste ist gut, und auf dem schwarzen, vulkanischen
Untergrund fährt man fast wie auf Asphalt.
Die Berge verstecken sich in dichten Wolken, der Lanin,
er sei der schönste Vulkan, sagt der Reiseführer, geruht sich
nicht zu zeigen.
Als ich die Grenze erreiche, fängt es auch noch heftig an zu regnen.
Gefährlich – sagen die beiden chilenischen Motorradfahrer,
die mir an der Grenze begegnen. Es geht auf und ab, der Boden ist weich..
13 Kilometer, sagt der Zollbeamte, der sich freut, deutsch sprechen zu können.
13 problemlose Kilometer. Das bisschen Waschbrett, war es das, was die beiden Chilenen mit auf und ab meinten? Und jetzt müsste ich doch gleich wieder auf die Teerstraße kommen?
Komm ich aber nicht. Statt dessen loser Schotter. Frisch aufgeschüttet und noch nicht fest gewalzt. Darunter Matsch. Serpentinen abwärts.
Ein paar Mal schlingert die Lilane ganz gewaltig, im Schritt-Tempo
krieche ich vorwärts. Irgendwann überholen mich die Radfahrer,
an denen ich vor 20 Kilometern vorbeigefahren bin. Dann kommt das Fahrzeug, das den Schotter grade schiebt.
Puhh, läuft doch gleich viel besser!
Und dann erscheint ein weißer Streifen am Straßenrand!
Ich habs geschafft! Ohne die Kleine abzulegen!
Ich bin geschafft!
In Pucón ist Schluß für heute.
Das Zelt ist schnell aufgebaut,
und den Chateau de Karton, den hab ich mir redlich verdient!
Blauer Himmel und der Villarrica überragt den Ort.
Ein eindrucksvoller Vulkan, aber am Osorno hat es mir
besser gefallen.
Nachmittags entspanne ich in den Thermen von Huife.
Im warmen Wasser liegen, zusehen, wie der Dunst übers
Wasser wabert, kein Wölkchen trübt den Himmel,
ein Gebirgsbach plätschert vorbei...
Ja, das wars wirklich wert!