Hallo Zusammen!
Nimm nicht die 3, hat Werner geschrieben,
die ist stinklangweilig. Fahr lieber die 40.
Natürlich kann ich wieder mal nicht hören
und bleib an der Atlantikküste.
Gut so, von Langeweile keine Spur.
Da ist Nichts. Und dann überhaupt Nichts.
Dann ein kleines bißchen was.
Aber alles zusammen, das ist schon beeindruckend!
Das ist trockenes Gras. Noch trockenere Sträucher.
Man sieht bis zum Horizont, eine große leere Ebene.
Und dann sind da plötzlich Senken,
die den Blick freigeben auf dahinter liegende Hügelketten.
Auf kreisrunde Seen, von denen nur noch eine Salzkruste
übrig ist.
Das ist flimmernde Luft über vom Wind ausgetrocknetem Land.
Hügelkuppen, die in der flirrenden Hitze zu schweben scheinen.
Eine dunkle Linie in der Ferne bedeutet einen Hügelzug.
Glattgebügelt vom unbarmherzigen Wind, der das Land
ausgedörrt hat.
Die Straße scheint am Horizont mit dem Himmel zu verschmelzen.
Ein LKW taucht auf, sein Spiegelbild im flimmernden Asphalt
läßt ihn größer erscheinen. Er schrumpft beim Näherkommen.
Herr Turtur kommt mir in den Sinn.
Das sind immer wieder Lamas, in kleinen Gruppen am Straßenrand.
Sie beobachten mich aufmerksam, dann ziehen sie davon.
Leider gehen nicht alle Begegnungen so gut aus, dunkle Flecken
im Asphalt und zahlreiche Kadaver am Straßenrand erzählen davon.
Und dann ist da der Wind. Wir stemmen uns dagegen, die Lilane und ich. Müssen uns nach jeder Biegung – die Bezeichnung „Kurve“ verdienen diese Abweichungen von der Geraden nicht – neu ausrichten.
C.Luis Piedra Buena. Der Ort ist größer als erwartet.
Eine Tankstelle. Da kommt es zu einer überraschenden Begegnung:
Chris und Marijke aus Holland sind die Panamerikana von
Alaska nach Ushuaia gefahren und nähern sich jetzt dem Ende
ihrer Reise. Wir tauschen uns aus: eine Werkstatt in Mendoza..
ein Campingplatz da...nimm diese Route, die ist gut...
Ein paar Cafe con leche später stemmen wir uns wieder gegen
den Wind, die Lilane und ich.