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Warten
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Doris Offline
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Beitrag #1
Warten
Dienstag, 09. Oktober 2012

Heute steht die Tür offen.
Mit einem altmodischen Aufzug geht es aufwärts,
das Versicherungsbüro ist schnell gefunden und nach
ein paar Minuten halte ich die Police in der Hand.

Auf dem Weg zur nächsten Station, der Logistic-Firma,
will ich schnell ein paar Briefmarken kaufen,
die Lieben zu Hause möchten doch Post bekommen.
Schnell? Schnell - ich bin in Südamerika.
Zunächst muss ich eine Wartemarke ziehen.
Endlich wird meine Nummer aufgerufen.
10 Marken für Briefe nach Deutschland - por favor.
10??? Der Mann hinter dem Schalter schaut mich ungläubig an,
ja, 10! Er zählt Briefmarken ab. Legt andere dazu, zählt noch einmal.
Zwei von denen, eine rote, zählt wieder. Und wieder.
Holt aus einem anderen Raum weitere Briefmarken. Zählt wieder..
Endlich ist alles erledigt. Als ich mich umdrehe, sind alle Plätze
im Wartebereich besetzt.

Die gute Nachricht beim Logistiker:
Das Schiff ist schon angekommen.
Die schlechte Nachricht:
Es dauert, bis das Schiff entladen ist
und die Kiste mit meinem Motorrad im Lagerhaus ist.
Mit viel Glück Freitag, wahrscheinlicher ist Montag.
Also verlänger ich den Aufenthalt im Hostal noch um ein paar Tage.

Mittwoch, 10.10.2012

Im Hostal liegt eine Liste aus:
geführter Rundgang durch San Telmo.
Das hört sich doch gut an, da bin ich dabei!

Am Treffpunkt wartet Delfina, der Tourguide.
Anscheinend bin ich die Einzige, die an der Führung
teilnehmen will. Und so ziehen wir beide bald los.

Die Iglesia de Santo Domingo

   

Im Innern sind zerfetzte Flaggen zu sehen. Sie stammen
aus der Zeit der britischen Besetzung, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Außen erinnern Holzzapfen am Turm der Kirche
an die Beschießung in dieser kriegerischen Epoche.

Der Weg führt weiter, wir sehen das älteste Haus in Buenos Aires,
dann das schmalste:

   

Nur etwas über 2 Meter mißt es,
kein Platz für einen 5-türigen Kleiderschrank.

Wir kommen vorbei an der Geburtstätte des Tango,
zumindest berichten die Schilder am Haus das.
Der Reiseführer beschreibt als Geburtsstätte des
Tango die kleine Straße Camenito in La Boca.

In vielen Innenhöfen gibt es originelle Geschäfte
und Kunsthandwerk. In einen schauen wir hinen:

   

hier können wir zuschauen, wie ein Mate entsteht.
Mate, das ist nicht nur das Nationalgetränk,
sondern auch die Bezeichnung für das Gefäß,
aus dem es getrunken wird: ein apfelsinengroßer Behälter,
aus dem man durch ein Trinkrohr den Tee schlürft.
Mate to go eben.

   

Delfina zeigt mir noch den Paseo de la Historieta.
Hier trifft man populäre Comic-Figuren.
Teils als lebensgroße Skulptur, mal an die Hauswände gemalt.
Originell!


.jpg  IMG_1316.JPG (Größe: 206,16 KB / Downloads: 57)

Unsere Runde endet im Park Lazama,
der gleichzeitig die Grenze zum benachbarten La Boca
markiert. Bäume aus der ganzen Welt sind in diesem
weitläufigen Park angepflanzt. Auch den Ombú-Baum
finden wir hier wieder.

Viel hab ich auf dieser Tour erfahren. Dinge, die nicht
im Reiseführer stehen, und an denen ich sicher vorbeigelaufen
wäre.

Auf dem Rückweg gönn ich mir einen Cafe Latte im "Havanna",
ein Tipp von Dellfina. Der Kaffee wird im Pappbecher serviert.
Find ich nicht so toll.
Aber der Milchschaum ist kein Schaum, das ist eine richtige Creme!
Der Löffel bleibt darin stecken. Find ich toll! Es gibt keinen
aufgestreuten Kakao. Statt dessen kleine Schokoladenstücken.
Find ich supertoll! Dazu ein Schokogebäck, gefüllt mit
Dulce de leche....Kalorien haben ein neues Zuhause gefundenSmile

Ein Hubschrauber kreist über dem Viertel.
Nahe beim Hotel grün-weiße Flaggen,
eine Riesen Menschenmenge, Sirenengeheul..
ein heftiger, scharfer Knall? Sind das Schüsse?
Ich ändere mein geplantes Nachmittagsprogramm
und bleib im Hostal. Vorerst jedenfalls.
Als es ruhiger wird, geh ich noch mal los.
Die Protestler sind auf der Plaza de Mayo angekommen.
Das hat Volksfestcharacter. Am Rande wird gegrillt,
es wird getrommelt, Tanzrhythmen.Smile Wofür oder wogegen?
Keine Ahnung!

Später im Hostal erfahre ich: man zündet bei solchen
Gelegenheiten gerne Feuerwerkskörper. Und es waren
wohl die Arbeiter der Stadtreinigung. Sie haben jedenfalls
für ihre Arbeit gesorgt, die Straßen sin übersät mit Flugblättern.

Der Abend klingt in der hauseigenen Bar, mit netten Gesprächen
und Live-Jazzmusik aus.

Tango - später. Vielleicht

Danke fürs Lesen

Grüße von weit weit weg

Doris
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.10.2012 23:17 von Doris.)
11.10.2012 23:14
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