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Feuerland! - Doris - 08.02.2013 02:08
Hallo Zusammen!
Stürmisch ging es zu, gestern.
Der Wind kam von der Seite,
mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h.
Treibt mich über die Straße, läßt mich in
Schräglage geradeaus fahren. Es kostet Kraft.
Endlich bin ich an der Grenze. Praktischerweise
sitzen die argentinischen und chilenischen
Grenzbeamten direkt nebeneinander.
Ausreise: Stempel. Einreise: Stempel.
Ausfuhr Motorrad: Stempel. Einfuhr Motorrad: Stempel.
Hat keine halbe Stunde gedauert.
Noch die kurze Einfuhrkontrolle:
Obst, Gemüse, Fleisch? Nein, das letzte Obst
hab ich vorhin gegessen. Und mehr als
10.000 US-$ hab ich auch nicht dabei.
Kurzer Small-Talk: Woher - wohin? Alleine?
Suerte! Viel Glück!
[attachment=183]
Die Landschaft sieht in Chile auch nicht anders aus.
Aber die Straße ist besser!
Und dann steh ich an der Magellanstraße.
[attachment=184]
Der Wind peitscht die Wellen, weiße Schaumkronen
tanzen. Wie mag es damals dem alten Entdecker
zu Mute gewesen sein?
[attachment=185]
Eine lange Schlange wartet auf die Fähre.
Ich hab Glück, es ist noch eine kleine Lücke für
meine Lilane. Zwei schmale Auffahrrampen,
halb im Wasser. Rutschig ist es auf dem Stahl.
Da muß ich durch! Endlich steh ich,
Feuerland, ich komme! Ticket? Moto? It's free! Strahl!
[attachment=186]
Auf der anderen Seite ist der Wind plötzlich weg.
Als hätte es sich auf der Magellanstraße ausgetobt.
Leider nicht dauerhaft, nach der nächsten Biegung
ist er wieder da.
Cerro Sombrero, mein Ziel für heute. Gleich am
Ortseingang ein Hotel. Sieht teuer aus. Ist es auch!
Aber heut brauch ich ein bißchen Luxus.
Nach mir kommen noch weitere Gruppen von
Motorradfahrern an. Ich hab das letzte Zimmer bekommen.
Lange Gesichter bei den einen. In meinem Zimmer
sind vier Betten. Compartir - Teilen? Klasse, machen wir!
Das eingesparte Geld hau ich im Restaurant auf den Kopf!
Lange sitzen wir zusammen, viel gibt es zu erzählen...
Heute morgen ist nur wenig Wind!
Meine Karte zeigt eine asphaltierte Straße.
Ripio - Schotter, haben die anderen gestern gesagt.
Sie haben Recht behalten, die Karte hat gelogen.
Es dauert ein paar Kilometer, bis ich mich reingefunden
habe. Aber dann macht es richtig Spaß. Solange mir
kein Auto entgegenkommt. Dann macht der aufgewirbelte
Staub blind, knirscht zwischen den Zähnen.
Ich habe Rückenwind. Ist nur beim Anhalten doof,
der Wind schiebt ganz gewaltig nach vorne.
Grün ist es hier, es regnet halt öfter. Sogar Rinder
sehe ich ab und zu.
[attachment=187]
Nach 130 staubigen Kilometern
überquere ich wieder die Grenze nach Argentinien.
Und dann hat mich die Ruta 3 wieder. Asphaltiert.
Schade eigentlich!