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Giganten - Doris - 30.12.2013 00:33 Hallo Zusammen! Eine SMS macht die sorgfältige Reiseplanung zunichte. Wegen der Waldbrände können wir nicht in den Yosemite National Parc. Zwar sind die Feuer gelöscht, aber die Campingplätze sind noch von Feuerwehr und Aufräumteams belegt. Und was mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert, erweist sich als Hindernis für das Wohnmobil: Schmale Straße, Kurve an Kurve an Kurve.. Nicht empfohlen für Fahrzeuge über 22 Fuß. Der Camper mißt stolze 30 Fuß. Nein, sagt die Verleih-Firma. Der Shuttle-Bus-Betrieb von der Parkgrenze ins Zentrum ist bereits eingestellt, in der 2. Septemberhälfte ist die Saison eben schon vorüber. Also beschließt die Familie, ein paar Strandtage einzulegen und ich fahre alleine los. Kurvenrausch. Ich genieße diese rechts-links-rechts-links-Kombinationen. Zu lange bin ich nur geradeaus gefahren. Dann komme ich um eine Kurve, und da sind sie: diese gigantischen Bäume. Weit muß ich den Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu sehen. [attachment=837] [attachment=838] [attachment=839] Rauh und doch irgendwie weich fühlt sich die Rinde an. Uralte Zeugen einer langen Geschichte. Bis zu 2000 Jahre schätzt man das Alter dieser Bäume. Immer wieder muß ich anhalten, schauen, anfassen, umarmen. Endlich erreiche in den Campingplatz. Am Eingang verkündet ein Schild: Null Bärenaktivitäten in den letzten 7 Tagen. Beruhigen tut mich das nicht. Bedeutet es: Wir sind mal wieder dran? Oder die Bären haben sich doch schon zum Winterschlaf zurückgezogen? An jeder Parzelle steht eine stabile Bärenbox: eine schwere Metallkiste mit solidem Schloß. [attachment=840] Hier soll alles hinein, was für Bären gut und nahrhaft riecht: Lebensmittel. Abfälle. Kosmetika. Zahnpasta. Meine Stiefel wandern auch in die Kiste. Man kann ja nie wissen... Ich schlafe wie ein Bär. Die ältesten und größten Bäume heißen Grant-Tree und Sherman-Tree. Warum müssen sie eigentlich nach Generälen benannt werden? Mit hätte auch ein Gershwin- oder Mark Twain-Baum gefallen. Welche enormen Dimensionen so ein Baum hat, kann man erst an einem abgestorbenen, liegenden Exemplar ermessen: Aufrecht kann ich durch den hohlen Stamm laufen [attachment=841] [attachment=842] Es dauert lange, bis ich mich von diesem Anblick losreißen kann. Ich will noch in den Kings-Canyon. Immer wieder eröffnen sich weite Blicke über das Bergland, bis die Berge geheimnisvoll im Dunst verschwinden [attachment=843] Die Straße folgt windungsreich dem Fluß [attachment=844] und überrascht immer wieder mit tollen Aussichten [attachment=845] Ein Auto steht mitten auf der Straße. Dahinter liegt ein Ast - dachte ich. Erst beim Vorbeifahren sehe ich, dass es eine Schlange ist. Der Fahrer rückt ihr gerade mit einer Zange zu Leibe. Auch eine Art, Trophäen zu sammeln... Und dann wende ich mich wieder nach Westen. Ans Meer |