Doris auf Reisen
Baja California - Druckversion

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Baja California - Doris - 12.10.2013 06:33

Hallo Zusammen!

Nach einem Tag läßt der Sturm nach, auch der Regen hat eine Pause eingelegt. Doch das Regenradar zeigt einen neuen Sturm, der sich auf dem Meer zusammenbraut. Zeit, wieterzuziehen!

Zunächst führt die Straße wieder an die Ostküste. Hier haben die Wassermassen der letzen Tage Teile der Straße fortgerissen. Und als ich dachte, jetzt bin ich durch, liegt das Schlimmste Stück vor mir: hier fehlt die Straße ganz

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Ich schau mir das Stück genau an: sieht nicht sooo schwierig aus, bloß das letzte Stück, wo es die Böschung hoch wieder auf die Straße geht, da ist der lose Sand von den anderen Fahrzeugen ganz schon durchfurcht. Wenn das mal gut geht! Und dann erweist sich der Boden als ganz schön lose und rutschig. Aber sofort sind ein paar helfende Hände da, die mich abstützen und schieben. Und das letze Stück, vor dem ich Muffen hatte, das war mit genügend Gas dann ganz easy Big Grin

Buchten gibt es, mit türkisblauem Wasser, weißem Strand, die Karibik kann nicht schöner sein:

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Die Straße windet sich wieder über die Berge, auf die Pazifikseite zu. Die Wüste hat mich wieder.

Gebäude, verlassen, ehe sie fertig sind. Zerstörte Lebensträume

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Zwischen stattlichen Kandelaber-Kakteen wachsen Pflanzen, von denen ich nicht sagen kann: sind das jetzt Palmen oder Kakteen? Ich hab sie mal Palmkaktus genannt

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Dann stehe ich wieder in einem Stau. Die Regenmassen haben einen Reisebus mit fortgerissen. Mit welcher Macht muß das Wasser hier entlang getobt sein! Jetzt plätschert der Bach wieder ganz harmlos dahin!

Zeit zum Tanken. Aber die Tankstelle, die laut Karte da sein sollte, verkauft schon lange nichts mehr. Aber es gibt Ersatz

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Ich frage nicht, ob 86 oder 91 Oktan. Wozu auch! Es ist BenzinBig Grin

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Ich nähere mich der Grenze. Die Landschaft und auch die Bauweise erinnern mich sehr an die Costa Brava. Das ist auch eher amerikanisch als mexicanisch. Die Schilder sind zweisprachig, die Preise meist in US-Dollar. Die Motels unterbieten sich gegenseitig im Preis. Nur 39 $! Für 4 Stunden, nicht etwa für die Nacht...

Dann erreiche ich Tijuana und damit die Grenze. Reihe mich brav in die Schlange ein. Und stehe an der amerikanischen Einreisestelle. Wo denn die mexicanische ist, frage ich verduzt. Das ist die amerikanische! ist die antwort. Das sehe ich. Aber ich will doch erst ausreisen! Wieso ich denn wieder nach Mexico will? Ich will nicht zurück! Ich will nur den Ausreisestempel im Paß haben und vor allem mein Motorrad exportieren. Dann müßte ich umdrehen, auf der anderen Straßenseite..da könnte ich wieder nach Mexico zurück...ich gebe auf.
In drei Tagen hatte ich in der Baja vier Militärkontrollen. Alle wollten wissen, was denn in meinen Koffern ist, in der Packrolle, im Tankrucksack. Und jetzt kann ich einfach so ausreisen? Ohne Kontrolle, Registrierung, Stempel? Ich schaue auf die Schlange an der mexikanischen Seite und schreibe die 200 Dollar Kaution auch gleich ab.
Wo ich denn mein Visum hätte? Will nun der amerikanische Beamte wissen. Ich dachte, ich bekäme es hier, an der Grenze. So hatte ich es gelesen. Hier ist die Grenze. Jahaaaa, das hab ich begriffen! Ich hätte es vorher beantragen müssen..kommt mir bekannt vor...Dann werde ich fotografiert, gebe meine Fingerabdrücke ab, bestätige, dass ich keine Straftaten begangen habe, und auch keine plane, zahle fünf Dollar und kriege das Visum.Was denn mit dem Permit für das Motorrad sei, wage ich noch zu fragen. Bräuchte ich nicht! Ich importiere es ja nicht, also brauch ich auch kein Permit...Das ist neu und ich frage nochmal nach. Die Dame wird ungeduldig. Solange ich meinen Paß noch nicht zurück habe, sollte ich sie besser nicht reizen. Ich hoffe, die Beamten sehen das bei der Ausreise auch so...
Und am meisten ärgert mich, dass ich bei der ganzen Prozedur auch noch meine Handschuhe verloren habe.


RE: Baja California - Doris - 13.10.2013 01:41

Oops, plötzlich ist der erste Teil vom Text weg.
Wird hiermit nachgereicht:


Die Fähre bringt mich von Mazatlan nach La Paz.
Erst legt uns die untergehende Sonne eine goldene Spur,
später fahren wir auf der silberglänzenden Linie des vollen Mondes

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Um 10.00 sollte die Fähre anlegen,
eine Stunde rechne ich fürs Ausladen,
dann sollte ich eigentlich gegen 14.00 Uhr am Cabo sein..

Wir sind auch fast pünktlich da.
Und dann steh ich erst mal wieder in der Schlange.
Hafengebühren sind noch fällig.
Warum die nicht gleich im Fährticket enthalten sind,
ist mir schleierhaft.
Dann folgen noch drei Militätkontrollen,
und dann bin ich auch schon aus dem Hafengelände raus.
Um diese Zeit wollte ich schon in Cabo San Lucas sein..

Ein heftiger Wind weht.
Und es ist heiß. Brütend heiß.
Bald sind wir am Pazifik, mache ich der Lilanen und mir Mut,
da wird es bestimmt kühler.
Die Hoffnung wird allerdings enttäuscht.

Eigentlich ist die Villa San Cabo ausgebucht,
für dieses Wochenende. Aber nach ein paar eMails kommt
die Nachricht: also, wenn du nicht so viel Komfort brauchst,
wir hätten da noch eine Möglichkeit!
Und so lande ich bei Sabine und Roland,
die vor fast 10 Jahren nach Mexico gekommen sind
und in San Cabo eine kleines Hotel betreiben.
Besuch aus Deutschland ist eher selten,
und so sitzen wir lange zusammen...

Es regnet eigentlich nur an 3 Tagen im Jahr, erzählt mir Roland.
Und im August schon gar nicht.
Natürlich braut sich gerade, als ich da bin, ein heftiger Tropensturm zusammen, peitscht die See auf und Regenmassen gegen die Scheiben.
Hier, wo die Cortez-See auf den Pazifik trifft, erklärt Roland,
wird die See öfter mal richtig rauh...

Aber dann klingt der Sturm ab, der Regen läßt nach
und bevor die nächste Wetterfront das Land trifft,
bin ich schon weit im Norden...