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ein langer Tag oder der Weg nach machu Picchu - Doris - 05.08.2013 04:50 Hallo Zusammen! Da liegt Schnee auf den Bergen, sagt Michael. Der war gestern noch nicht da! Wir müssen da durch??? Nicken. Die Winterhandschuhe sind griffbereit, eine warme Jacke auch. [attachment=519] Langsam steigt die Straße an. Und dann sind wir mitten drin, im Karussel. Krrchhhh, macht es von hinten rechts. Oops, mit dem rechten Koffer hab ich ja noch nie aufgesetzt. Nu mach ma langsam, sag ich zu mir. Der Kofferträger ist doch grad erst geschweißt. Krrchhh kommt die Antwort von hinten links. Es folgt Kehre auf Kehre auf Kehre. Gezählt hab ich sie nicht, aber bestimmt sind es mehr als am Stilfser Joch. Und die kürzeste Verbindung zwischen zwei Kehren ist eine Gerade. Und das kratzende Geräusch hör ich noch öfter ![]() Ab und zu kommen wir an einem einsamen Hof vorbei: ein paar Hütten, Plastikplanen, Strohdächer. Was für ein hartes Leben führen die Menschen hier! [attachment=520] Immer wieder geben die Wolken den Blick frei in das weite Tal. [attachment=521] Die Amerikaner hatten recht: What a great ride!! Oben am Paß, Abra Malaga, ist das Grinsen unterm Helm wie eingefroren. Und das liegt nicht nur an der Kälte. [attachment=522] Schnell wird es warm auf dem Weg nach unten. Und bald sind wir mitten in dichtem, grünen Wald. Das also ist der peruanische Dschungel! Dann tauchen Bananenstauden auf, und Palmen. Dabei sind wir immer noch auf über 2.000m Höhe! Bald ist Santa Teresa erreicht, wir machen eine kurze Mittagspause. Nun geht es über eine Schotterstraße weiter. Tief hat sich der Rio Urubamba seinen Weg gebahnt. Steil geht es hinunter. Ein paar Wasserdurchfahrten gilt es zu meistern: Zusehen, wo die Jungs herfahren, und Gas ist rechts! Na, geht doch! Hydroelectrica. Ein Wasserkraftwerk, ein paar Baracken und die Eisenbahnstation nach Machu Picchu, mehr nicht. Wir geben die Motorräder in Obhut und machen uns auf den Weg. Zu Fuß. Ein Marsch von 2 1/2 Stunden liegt noch vor uns. Der Fußweg führt entlang der Eisenbahngleise. [attachment=523] Dass es allerdings so dicht entlang der Gleise ist, hatte ich nicht erwartet. Meine Karte zeigt sogar eine asphaltierte Straße. Sie hat gelogen! Wir marschieren. Zwischen Gleisen und Fluß. Der sprudelt und gluckst und brodelt und tost. Kaffeesträucher, Bananenstauden und exotische Pflanzen säumen den Weg. Der Weg windet sich. "Schaut mal, der Berg sieht aus wie der Berg hinter Machu Picchu auf den Bildern" Die Jungs grinsen. ja, ja, erzähl du nur...Irgendwie haben hier alle Berge diese Zuckerhutform. Die Beine werden schwer, ich kriege kaum noch einen Fuß vor den anderen, da schimmern endlich die Lichter von Aqua Calientes vor uns. Das motiviert nochmal. Und dann stolper ich endlich in den Ort. Bergan geht es nun und wir laufen und laufen und laufen...Endlich fragt Alain nach der Straße unseres Hotels: Wir müssen ein ganzes Stück zurück! Ich habe Mordgedanken. Wie tot falle ich ins Bett. Ich hätt ja auch den Zug nehmen können. Aber es gibt Orte, denen muß man sich langsam nähern. Die besondere Atmosphäre spüren. Machu Picchu ist so ein Ort. Morgen, um 6.00 wird uns der Shuttle-Bus dorthin bringen. |