Doris auf Reisen
Auf dem Weg nach La Paz - Druckversion

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Auf dem Weg nach La Paz - Doris - 29.06.2013 14:38

Hallo Zusammen!

In einem Tag nach Cochabamba hatten wir gedacht.
Aber: It's Bolivia!

Beim Tankstopp seh ich, dass einer der Koffer bedenklich schief
am Motorrad hängt. Eine der Halterungen ist gebrochen,
die Kiste ist nach hinten gewandert...Viel hätt nicht gefehlt,
und ich hätt sie verloren.
Aber so kleine Reparaturen werden mal eben am Straßenrand erledigt.

[attachment=411]

Wir verlassen die Hauptstraße. Zunächst geht es über eine gut
befestigte Schotterstraße. Dann sind plötzlich nur noch ein paar
Fahrspuren im Sand zu sehen. Das ist das trockenen Flußbett,
dämmerts mir. Und dann stecken wir schon im tiefen Sand.
Ich mag keinen Sand. Hab ich das schon mal erwähnt?
Aber wir sehen schon einen grünen Streifen: da drüber kommen wir wieder auf die Straße. Doch erst mal stehen wir vor dem Fluß:
Da ist doch noch mehr Wasser, als ich gedacht habe. Eine Flotte von Fähren liegt hier: flache, breite Kähne, zwei Planken rechts und links
auf dem Gerippe.

[attachment=412]

[attachment=413]

Eine Planke wird als Auffahrt angelegt.
Es ist eine spannende Angelegenheit, bis die Motorräder auf dem Boot stehen. Viel Platz ist nicht zum Abstellen: Räder und Seitenständer passen so gerade eben auf die Planke, das Absteigen wird zum Balance-Akt. Aber wir erreichen das andere Ufer, und rollen unserem Ziel entgegen.
Aber nicht lange. Dann stehen wir wieder im Stau: eine Blockade.
Gegen eine Neuregelung der Renten wird protestiert. Und hier kommen wir auch mit den Motorrädern nicht durch.

Volksfest ist: fliegende Händler bieten Eis, Getränke und Gegrilltes an, Mototaxis wuseln herum, die Fahrer mit einem breiten Grinsen im Gesicht: sie transportieren die Fahrgäste der Busse und ihr Gepäck in die nächste Stadt.

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Unglaublich, was alles auf so ein kleines Mopped paßt Big Grin
Mit den Motorrädern könnten wir doch über den Fluß und dann...
ist der gut gemeinte Ratschlag eines Wartenden. Nein Danke! da kommen wir gerade her!
Um 18.00 Uhr wird die Straße wieder frei gegeben. Plötzlich ist es vorbei mit der Geduld und Gelassenheit der Fahrer. Sie spurten zu den Fahrzeugen, wildes Hupen und Drängeln. Gut, dass wir uns schon bis zu Pole-Position durchgemogelt hatten Big Grin

Am nächsten Tag geht es wieder durch tropischen Wald. An einem der Stände am Straßenrand kaufe ich ein paar Bananen.

[attachment=415]

Rötlich schimmert die Schale, sie haben ein zartes Apfel-Aroma. LECKER!
Mittagspause machen wir in einem dieser Restaurants an der Straße.
Das Menu des Tages ist: Suppe und Hühnchen. Der Haushund schaut mich aus großen Augen an. Er bekommt die Rest meines Hühnchens. Dafür krieg ich ein paar von seinen Flöhen!

Spät nachmittags erreichen wir Cochabamba. Einen Tag wollen wir bleiben. Aber weil noch weitere Blockaden erwartet werden, hängen wir noch einen Tag dran.
Samstags brechen wir auf: Nach La Paz. Unterwegs müssen wir noch einmal tanken: Nein! heißt es an der ersten Tankstelle. Na gut, dann fahren wir eben zur nächsten. Auch da wieder Kopfschütteln: keinen Sprit für uns. An der dritten Tankstelle wieder: nein! Den Wortschwall als Erklärung verstehen wir erst nicht. Dann langsamer: er habe keine Erlaubnis, an Ausländer Benzin zu verkaufen. Das geht nur in den großen Städten. Aha! Und wie sollen wir ohne Benzin in die nächste Stadt kommen? Das versteht er und jeder von uns bekommt 5 Liter. Zum Touristenpreis. Und der beträgt fast das 3fache des Üblichen. Verstehen muß man das nicht.

It's Bolivia Big Grin